Die Platte lebt e.V.

Mai 2013

Hut ab vor der „Platte“
LINKE und SPD sahen sich in Neu Zippendorf um

Am 5. und 6. März war die Bundespolitik zu Gast in Neu Zippendorf, um sich über den Stadtumbau und die Umsetzung des Programms „Soziale Stadt“ zu informieren. Bernd Riexinger, Bundesvorsitzender der Partei DIE LINKE, ließ sich in Begleitung von Helmut Holter (MdL) und Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow sowie von Wilfried Wollmann (SWG) durch die Tallinner/Vidiner Straße und das Quartier „Seeterrassen“ führen. Außerdem besuchte er den Nachbarschaftstreff von „Hand in Hand“ in der Wuppertaler Straße 53“ sowie den Stadtteiltreff „Eiskristall“ des Vereins „Die Platte lebt“.

Ein ähnliches Programm, allerdings im Zeitraffer, hatte nur einen Tag später der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der u. a. von Hans-Joachim Hacker (MdB) und Jörg Heydorn (MdL) begleitet wurde. Hier blieb noch Zeit zu einem Gespräch im Stadtteiltreff über Probleme und Perspektiven der „Sozialen Stadt“. Der Kanzlerkandidat ließ sich ausführlich von Prof. Ulrich Schroeder den geplanten „Plattenpark“ erklären und stellte sich den Fragen der Gäste. Steinbrück äußerte sich lobend über den Stadtumbau und über das Engagement in der Platte: „Ich war sehr beeindruckt vom Verein ‚Die Platte lebt‘. Das ist ein Verein, in dem sich viele für den Zusammenhalt ihres Stadtviertels engagieren. Hut ab vor den Menschen wie der Vereinsvorsitzenden Hanne Luhdo, mit welchem Engagement, mit welchem Drall sie das betreibt“, war auf der Internetseite der SPD zu lesen. Beide Politiker betonten die Bedeutung des Programms „Soziale Stadt“, für dessen Aufstockung sie sich einsetzen wollen. Die Stärkung des Bund-Länder-Programms sei ein wichtiges Anliegen. red

 

An Themen mangelte es nicht
Dr. Sabine Bank und Rolf Steinmüller standen Rede und Antwort im „Eiskristall“

Die Idee dazu hatte Margit Blank und die Eingeladenen kamen gern zur Gesprächsrunde im Stadtteiltreff „Eiskristall“ am Berliner Platz: Rolf Steinmüller und Dr. Sabine Bank von der Fraktion Unabhängige Bürger im Schweriner Stadtparlament. Die Zahl der Themen bei dieser „Bürgersprechstunde“ war vielfältig, doch die beiden Kommunalpolitiker standen unverdrossen Rede und Antwort, wie es für einen „Abgeordneten

im Ehrenamt“ eigentlich auch selbstverständlich sein müsste, wie Rolf Steinmüller betonte. Jeder Abgeordnete sollte unabhängig sein und nicht bestimmte Interessen einer Lobby vertreten, meinte der 73-Jährige. Seit 1974 ist er in Schwerin Stadtvertreter, bis 1989 geschah das für die DBD (Demokratische Bauernpartei Deutschlands). Dr. Sabine Bank (59) beantwortete die Frage, weshalb sie sich als praktizierende Ärztin im Mueßer Holz auch noch die Kommunalpolitik „antun“ wolle, so: „Als ich in der Wendezeit Leserbriefe schrieb und diese nicht veröffentlicht wurden, wusste ich, dass ich einen anderen Weg finden muss, um etwas anzustoßen, damit Bewegung in das starr gewordene kommunale Geschehen komme.“ Deshalb hätte sie sich bei der jüngsten Wahl auch um das Amt der Oberbürgermeisterin beworben. Gespannt verfolgten die Gäste ihrem Bericht über Einsätze in Tansania – über Lebensbedingungen, die sich hierzulande kaum jemand vorstellen kann.

„Umwelt und Ordnung in Schwerin“ hieß das Hauptthema, für das weitaus mehr Diskutanten wünschenswert gewesen wären. Es weitete sich jedoch bald aus auf die ästhetisch-künstlerische Gestaltung des Berliner Platzes, auf Braumfrevel und Klimaschutz, verschämte Alters- und Kinderarmut, extreme Rüpelhaftigkeit junger Leute bis hin zu den sich verstärkenden braunen Provokationen auch in den Dreescher Stadtteilen. Sabine Mielke berichtete über Aktivitäten des Arbeitskreises „Essbare Stadt“ und das Gartenprojekt „Bürgelstraße 13“, Margit Blank bemängelte fehlende Ruhebänke für ältere Menschen. Aber gerade da tut sich etwas, denn im Rahmen des Projektes „Generationen miteinander füreinander“ der Diakonie wird das Bauen, Auswechseln und Aufstellen neuer Bänke geplant. In Sachen Ordnung und Sauberkeit macht das Projekt „Sauber ist cool“ Hoffnung, in dem Mädchen und Jungen der Astrid-Lindgren-Schule, der Schule am Fernsehturm und des Vereins „Power for Kids“ im Wohnumfeld Papier und Müll sammeln. Finanziert wird diese Aktion durch den Verfügungsfonds „Soziale Stadt“ und die SWG.

Bild: Rolf Steinmüller und Dr. Sabine Bank im Gespräch mit Bewohnern Foto: hl

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